RDZ |Gesundheit als oberste Priorität
- Nib & Ember

- 26. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
„Reiß dich zusammen!“ ist eine Reihe von Blogbeiträgen, die dem Heilungsprozess nach Depressionen gewidmet ist oder dich begleiten soll, wenn du mit einem Therapeuten/ einer Therapeutin arbeitest. Ich möchte Ideen teilen, was du selbst tun kannst, das dir helfen könnte. Im Kern sind sie einfach: Tipps und Aktivitäten, die ich selbst ausprobiert habe oder bei anderen beobachtet und als hilfreich empfunden habe.
Die komplette Einleitung kannst du hier nachlesen.
Schritt Eins – Deine Gesundheit wird oberste Priorität
Ich finde diesen Schritt am leichtesten anzugehen und gleichzeitig am wichtigsten: Übernimm Verantwortung für deine Gesundheit! Viele Menschen, mit denen ich spreche, neigen dazu, Gesundheitsprobleme zu übersehen – manche aus Angst, andere einfach aus Nachlässigkeit. Sei nicht so.
Letzten Frühling ging ich mit einer Liste von Fragen zu meiner Hausärztin und arbeitete alles durch, bis alles beantwortet war und ich Empfehlungen für die Fachärzt:innen bekam, die ich aufsuchen sollte. Ich halte das für einen guten Ansatz – gehe vorbereitet zu deinen jährlichen Vorsorgeuntersuchungen und achte wirklich auf die Antworten, die du bekommst.
Ich habe eine Liste basierend auf meinen eigenen Erfahrungen und den Gesundheitsfragen anderer erstellt. Wenn dir noch etwas einfällt, teile deine Vorschläge gerne in den Kommentaren!
Es ist ein Anfang:
Blutbild und gründliche Untersuchung durch deine Ärztin / deinen Arzt.
Hormontest – wenn du eine Frau bist und Veränderungen oder unangenehme neue Symptome an deinem Körper bemerkst. Viele Frauen leiden unter Schilddrüsenerkrankungen. Es ist immer gut, das zu überprüfen – egal, wie das Ergebnis ausfällt, du hast die Chance, entsprechend zu handeln.
Teile deine Ängste, selbst wenn sie unbedeutend oder unbegründet erscheinen. Mein Vater ist an Speiseröhrenkrebs gestorben, und ich geriet jedes Mal in Panik, wenn mein Hals schmerzte oder ich Sodbrennen hatte.
Blutdruck zwei Wochen lang überwachen, richtig messen. Das sollte ausreichen, um zu sehen, ob etwas abnormal ist.
Bei Gewichtsproblemen ärztlichen Rat einholen. Meiner Erfahrung nach empfehlen Ärzte selten eine Diät, sondern eher Änderungen im Alltag.
Frauen: Einen Termin bei der Gynäkologin / beim Gynäkologen vereinbaren. Bereite deine Fragen vorher vor und scheue dich nicht, sie zu stellen. Meine Gynäkologin empfiehlt, Kontrolluntersuchungen nicht länger als ein Jahr auseinanderliegen zu lassen.
Fachärzt:innen aufsuchen, wenn nötig: Dermatolog:in, Augenärzt:in, HNO, Podolog:in oder Orthopäd:in, Allergolog:in usw.
Zähne nicht vergessen.
Keine Selbstdiagnosen und auch nicht zu viel Zeit damit verbringen, Online-Artikel zu lesen, bevor du untersucht wurdest (und vielleicht auch danach nicht zu viel).
Ich weiß, dass ich das Glück habe, in einem Land mit exzellentem Gesundheitssystem zu leben. Es ist ein Privileg, und wenn du Zugang zu einer universellen Gesundheitsversorgung hast, nutze sie – denn das Leben verändert sich wirklich, sobald du nicht mehr von Ängsten um deine Gesundheit verzehrt wirst.
Darüber hinaus habe ich in diesem Jahr einige der freundlichsten Menschen in Arztpraxen kennengelernt, die mir wortwörtlich das Leben verbessert haben. Ein kurzes Gespräch mit einer Ärztin, die mich eigentlich wegen etwas völlig anderem untersuchte, werde ich nie vergessen: Sie gab mir brillante Ratschläge, wie ich mit Stress umgehen kann. Ich glaube, ich habe die Kraft positiver menschlicher Interaktion in stressigen Situationen, wie z. B. Arztterminen, die die meiste Zeit meines Lebens unterschätzt.
Oder vielleicht habe ich es einfach nie erlebt, bis ich nach Österreich zog. Nach zweimaligem oder dreimaligem Weinen vor Dankbarkeit (glücklicherweise außerhalb der Praxis) hatte ich eine Art persönliche Katharsis: Mein Körper war gesund, obwohl ich ihn jahrelang vernachlässigt hatte, und ich war endlich bereit, den zweiten Schritt auf meinem Heilungsweg zu gehen. Ich hörte auch die ersten echten ermutigenden Worte von meiner Ärztin / meinem Arzt, die mir eine neue Perspektive gaben – und dafür werde ich ewig dankbar sein.
Wenn du jedoch auf ein weniger günstiges Ergebnis triffst, weißt du zumindest, womit du es zu tun hast. Ich glaube, dass jede Erkrankung nicht nur den Körper, sondern auch den Geist betrifft. Stelle Fragen, suche unterstützende Gruppen von Menschen in ähnlichen Situationen und lass niemals Angst oder Depression deine Entscheidungen diktieren. Und unterschätze Gesundheitsprobleme nie als „klein“ oder „unbedeutend“. Es ist immer besser, ein kleines Symptom abzufragen, als es ganz zu ignorieren.
Tipps & Hinweise
Führe ein Gesundheitsjournal oder einen Ordner – einfach und klar. Vermerke, wann Termine stattfanden, wann die nächsten geplant sind, Diagnosen, die du bekommen hast, und verschriebene Medikamente.
Wenn du wie ich Angst hast, in der Praxis anzurufen, probiere Online-Termine. Es ist einfacher, Zeitpräferenzen zu managen, du bekommst eine Bestätigung per E-Mail und Erinnerungen auf dein Handy am Tag davor. Mach es!
NIB and Ember


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