Schulgarten Kagran
- Nib & Ember

- 14. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Okt.
An einem Donnerstagnachmittag ging ich Richtung Schulgarten Kagran und fragte mich, ob alle guten Dinge tatsächlich drei sind – irgendwie hatte ich die Öffnungszeiten bei meinen ersten beiden Versuchen nie richtig erwischt. Dieser Garten gibt viele gemischte Signale – ganz wie moderne Beziehungen. Und wenn ich mir erlaube, den Vergleich weiterzuspinnen, muss ich zugeben: Man kann sich einfach nicht helfen und verliebt sich in ihn.
Endlich! Er war geöffnet!

Ich ging durch den Haupteingang, ausgestattet mit nicht nur einem, sondern gleich zwei Broschüren in der Hand, und begann, mich umzusehen. Im vergangenen Jahr hatte ich zwei erfolglose Versuche hinter mir, bis zu diesem Punkt zu kommen: einmal, weil ich vergessen hatte, dass er nur an einem Donnerstag im Monat geöffnet ist, und ein zweites Mal, weil ich den Öffnungszeiten auf meinen Flyern vertraut hatte (Mo–Mi), obwohl er in Wirklichkeit in den Monaten Juli und August Mi–Fr offen ist. Dieses Mal hatte ich doppelt geprüft – und es endlich geschafft. Zu sagen, ich sei glücklich darüber, wäre noch untertrieben – ich bin völlig begeistert.
Das Gelände des Gartens wird von der Fachschule für Gärtner genutzt, die sich an derselben Adresse befindet, und ist – wie im vorherigen Absatz beschrieben – nur unter sehr bestimmten Bedingungen für Besucher geöffnet. Wer einen normalen Tagesjob hat, wird kaum jemals hinkommen, aber es lohnt sich sehr, sich dafür einen Tag frei zu nehmen.
Ich weiß gar nicht, was mir am besten gefallen hat: die kleinen Gärten wie aus dem Märchen, verstreut hier und da; das grüne Gras, das mich einlud, barfuß den Sprühnebel der Bewässerung und die weiche Erde unter meinen Füßen zu spüren; die vielen versteckten Plätze und Ecken, die einen auffordern, sich hinzusetzen und stundenlang unter dem Schatten der Bäume zu lesen; oder die kleine, intime Orangerie, die einen im Kreis führt und wie ein Tempel wirkt.
Ganze zweieinhalb Stunden habe ich damit verbracht, einfach über das Gelände zu schlendern und Fotos zu machen. Es war überwältigend, weil ich an jeder Ecke neue, wunderschöne Orte entdeckte. Diese Gärten – denn es sind viele, alle mit unterschiedlichem Thema – haben eines gemeinsam: Sie wollen stille, tiefe Verbundenheit entfachen und dich ruhiger und friedlicher machen. Das ständige Summen der Bienen und das rhythmische Plätschern der Sprinkler begleiten dich dabei. Die Wege führen dich vom tiefen Grün und Braun des Waldstücks über die fast verblichenen Farben der Obstbäume in der Augustsonne bis hin zu den leuchtenden, stolzen Spätblühern in ihren bunten Beeten. Ein absolutes Meisterwerk!
Nach dieser vielleicht etwas zu poetischen Beschreibung kannst du hier auch noch eine offizielle Darstellung lesen, übernommen von ihrer Website:
Stadt Wien sagt:
Der Schulgarten Kagran ist ein Gartenparadies auf hohem Niveau mit einer einzigartigen Mischung verschiedener Gartenkulturen. So lassen sich zahlreiche Themengärten entdecken: von länderbezogenen Gärten wie dem Griechischen Garten oder dem Franz-Karl-Effenberg-Asia-Garten bis hin zu Anlagen mit speziellen Themen, zum Beispiel dem Steirischen Beerengarten oder dem Shakespeare Garden. Jeder davon inspiriert mit seiner individuellen Gestaltung.
Im Schulgarten Kagran befindet sich die Berufsschule für Gartenbau und Floristik. Das Areal dient in erster Linie den Schüler*innen der Berufsschule als Übungsgelände in den verschiedenen praxisbezogenen Unterrichtsfächern.
Ebenfalls im Schulgarten liegt die ehemalige Orangerie Kagran. Heute beherbergt sie unter anderem das Österreichische Gartenbaumuseum.
Auf dem Gelände befindet sich auch das Museum, das ich bereits früher erkundet habe – das ich aber diesmal, bei so einladendem Wetter draußen, nicht noch einmal besucht habe. Falls es dich interessiert: Die Öffnungszeiten dort sind deutlich einladender und angenehmer. ;)
Ich hoffe, dir hat dieser kurze Spaziergang durch den Garten gefallen. Wenn du Lust hast, mehr Einblicke aus Wien zu bekommen, abonniere gerne meinen Blog für neue Beiträge – und folge mir auch auf Instagram: @nib_and_ember .


























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