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Heilung durch Music

  • Autorenbild: Nib & Ember
    Nib & Ember
  • 13. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit

In fünf Milliarden Jahren wird die Sonne Planeten, darunter auch die Erde, verschlingen, während sie sich zu einem Roten Riesen entwickelt. Faszinierend — zu wissen, wie alles eines Tages enden wird. Wahrscheinlich gibt es aber Milliarden anderer Dinge, die in der Zwischenzeit mit der Erde passieren könnten, wodurch jede Spur menschlichen Lebens ausgelöscht würde. Ich frage mich, ob dieser Gedanke Menschen traurig macht. Und wenn ja, warum?

Für mich lautet die Antwort: Musik. Ich sehe keinen anderen Beitrag unsererseits, der wertvoller und einzigartiger ist als die Schaffung musikalischer Werke — die Kraft von Stimmen und Instrumenten zu nutzen, um menschliche Emotionen in einer immateriellen Form auszudrücken, die Gefühle auf andere Menschen, aber auch auf Tiere und sogar Pflanzen überträgt. Klang und Musik sind die Alchemie des Lebens, wenn ich es so ausdrücken darf. Es macht mich unendlich traurig zu denken, dass Musik nur für einen kurzen Augenblick in der Zeit existiert — aber gleichzeitig: Haben wir nicht unglaubliches Glück, dass dieser Augenblick genau hier und jetzt ist und wir ein Teil davon sind?


Hier ist ein Beitrag, den ich 2022 für einen anderen Blog geschrieben habe, damals, als ich alles Mögliche genutzt habe, um aus dem Zustand der Lethargie und der selbstzerstörerischen Gewohnheiten herauszukommen, die viele Jahre meines Lebens geprägt hatten.



Hozier, live in der Wiener Stadthalle, Wien, Dezember 2023

Ein Teil meines Weges, die Depression zu bekämpfen, war die Musik (zusätzlich zu den wöchentlichen Treffen mit einer Therapeutin, versteht sich). Sie ist therapeutisch für jene, die sie erschaffen, aber ebenso nützlich für uns, die wir einfach nur dazu da sind, sie zu genießen. Unterschiedliche Stimmungen und Geschmäcker verlangen nach unterschiedlichen Stilen. Du kennst dich selbst!


Ich habe meine Erfahrung, Musik als Werkzeug zur Heilung einzusetzen, in verschiedene Phasen unterteilt — zur Veranschaulichung. Alle davon, außer der ersten, bestehen bis heute recht harmonisch nebeneinander in meinem Alltag.


Tony Ann und ARKAI, live im Gasometer, Wien, April 2025

Phase Null

Du hörst keine Musik mehr. Du hast das Interesse am Leben insgesamt verloren.

Gib dir einfach Zeit (und Therapie). Erfülle deine Bedürfnisse und kümmere dich um dich selbst!


Die Empathische Phase

Das ist die Zeit, in der du Verständnis brauchst, und es hilft unglaublich, deine Gefühle perfekt in einem Lied wiederzufinden. Und ich meine nicht unbedingt den Text an sich. Ich meine die Art, wie es dich fühlen lässt; die Bilder, die in deinem Kopf entstehen, wenn du es hörst. Es fühlt sich an, als wäre es nur für dich bestimmt, und es gibt dir Hoffnung, dass du nicht allein bist.



Der Beginn der Heilungsreise

Gewöhne dich an etwas Sanftes, das als Hintergrund für deine alltäglichen Aktivitäten dienen kann. Etwas, das du kaum wahrnimmst — das dich im besten Fall weder nervt noch langweilt.


Musik, die für SPAs, Wellness, Lernen oder Arbeiten gemacht wurde, hat bei mir wunderbar funktioniert. Naturgeräusche, Vogelstimmen, plätscherndes Wasser, instrumentale Klänge usw.


Der Wendepunkt

Ich habe mich selbst dabei ertappt, wie ich zufällig wieder Lieder angehört habe, nachdem ich mir neue Kopfhörer und ein Musikabo gegönnt hatte. Ich hatte da bereits ein Jahr Therapie abgeschlossen und war an einem Punkt, an dem ich keine äußere Bestätigung mehr brauchte, um mich zu definieren. Ich begann, meinen eigenen Wert zu erkennen — noch immer durch eine Art Rauchglas gesehen, aber immerhin da, bereit, im Zweifel einen Blick darauf zu werfen.


Jetzt probier das einmal: Hör dir romantische Lieder an, aber anstatt dir vorzustellen, dass jemand „für dich da ist“, dein „Wonderwall“ ist oder dich „nie im Stich lässt“ — stell dir vor, dass du diese Worte an dich selbst richtest! Es klingt vielleicht ein wenig komisch, aber es wirkt Wunder! Es ist stärkend, inspirierend und manchmal sogar lustig. Sei bestimmt, empathisch und liebevoll zu dir selbst!


Die Einführung in andere Kulturen

Wörtlich: Hör dir Musik in einer Sprache an, die du nicht verstehst; traditionelle Musikinstrumente eines fremden Landes; oder einen neuen Stil, den du bisher nicht kanntest. Das kann dir eine neue Perspektive geben und vielleicht neue Emotionen und Ideen freisetzen.


Das „Guilty Pleasure“

Ich habe vor Kurzem entdeckt, dass Musik zu hören, bei der es mir früher peinlich gewesen wäre, wenn mich jemand dabei erwischt hätte, ein kleines freches Feuer in mir entfacht und nährt. Und ich genieße es sehr! Alle unsere Emotionen brauchen ein Ventil — sogar die kitschigen!


Aggression durch Texte und Bewegung

Wenn du nicht gut darin bist, deine innere Wut anzusprechen, können die Gefühle anderer, übersetzt in Musik, genau das sein, was du brauchst, um diese belastenden Emotionen loszuwerden! Du solltest deine Wut niemals unterdrücken, aber sie auch nie die Oberhand gewinnen lassen. Musik und Bewegung wirken wahre Wunder, um einen aufgebrachten Geist zu beruhigen.



Erlebe es live

Geh auf Konzerte — kostenlose Live-Auftritte an einem Sommerabend, Arena-Shows großer Künstler:innen, kleine Sessions in Bibliotheken oder Plattenläden. Nimm jemand mit oder geh allein — aber vor allem: Genieße diesen kurzen Moment in der Ewigkeit, in dem die Musik da ist und dich von überall umgibt!




Entdecke die Musik, die mir in den letzten Jahren geholfen hat, zurechtzukommen und mich weiterzuentwickeln – ich bin mir sicher, auch dir wird sie gefallen!



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Nib and Ember | Wien

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